Depression

Etwa fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung leidet laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation an einer Depression – das sind 400.000 Personen.

Die Erkrankung macht sich oft nur schleichend bemerkbar, sodass man sie nicht gleich erkennt. Freudlos, lustlos, interessenlos, gefühllos, antriebslos, sinnlos, hoffnungslos – Die Depression wird auch die Krankheit der „Losigkeit“ genannt und hat nichts mit einer normalen und vorübergehenden Traurigkeit zu tun. Leidet eine Person unter Depressionen dauern die Niedergeschlagenheit, Resignation und Traurigkeit über längere Zeit an und verstärken sich im Laufe der Zeit.

Von einer Depression oder depressiven Episode spricht man dann, wenn mehr als vier der folgenden Merkmale über mehr als zwei Wochen fast ständig vorliegen:

  • Gefühle von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit
  • Interessen- und Freudlosigkeit oder das Gefühl innerer Leere, selbst wenn schöne Erlebnisse eintreten
  • körperliche Beschwerden wie Erschöpfung oder unerklärliche Müdigkeit
  • Appetit- oder Gewichtsverlust (selten auch Zunahme)
  • Einschlaf-, Durchschlafstörungen oder frühmorgendliches Erwachen
  • Verlangsamung, lähmende Hemmung oder selten auch quälende Unruhe, Angst und Erregung
  • Mangel oder Verlust von sexuellem Interesse
  • Merk- und Konzentrationsstörungen oder Schwierigkeiten, selbst alltägliche Entscheidungen zu treffen
  • schlechtes Selbstwertgefühl, kein Selbstvertrauen, Selbstvorwürfe und -anklagen, Schuldgefühle
  • Gedanken an den Tod bis hin zu Suizidabsichten

Depressionen werden zunächst nach dem Schweregrad (leicht-, mittel- oder schwergradig) klassifiziert.

In der systemischen Psychotherapie werden depressive Symptome nicht nur als Störung oder Krankheit verstanden, sondern im Zusammenhang des Systems, in dem der Betroffene sich befindet, betrachtet.

Eine Depression könnte so auch als ein Lösungsversuch verstanden werden, den der Betroffene entwickelt hat, um mit der Rolle oder den Aufgaben, die an ihn herangetragen werden, besser zurechtzukommen. Die tatsächlichen Bedürfnisse, die hinter den Symptomen stehen, rücken dabei in den Fokus und die Klient:innen machen die Erfahrung, dass sie neue Lösungsversuche erlernen können.